• Altags(fuß)radwege sollte direkte Verbindungen sein, damit sie auch von mobilitätseingeschränkten Personen benutzt werden können.
  • Die Straße ist für Radfahrer gefährlich.
  • Das zweite Transparent ist gut sichtbar zwischen Untershausen und Holler
  • Critical Mass zwischen Holler und Montabaur
  • So könnte eine Teil des Radwegs zwischen dem Buchfinkenland und Montabaur aussehen.
  • Karte Holler-Montabaur - OpenStreetMap
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Befahrung Oktober 2019

Wie waren unsere Eindrücke?

1. Untershausen bis Holler
An der L326 entlang sammelt sich schnell eine lange Autoschlange hinter unserem Korso. Hier zeigt sich wieder, wie stark befahren die Strecke ist.

2. Holler bis L313 (Gelbachtal)
Ab Holler ist es zunächst ein angenehmes Fahren an der Feuerwehr vorbei, dann durch die Felder. Im weiteren Verlauf verengt der Bewuchs den Weg deutlich und die tiefen, eingefahrenen Spurrillen, die zudem bemoost sind, machen den Untergrund rutschig: Sturzgefahr! Auch der felsige Untergrund im letzten Abschnitt vermittelt kein Gefühl der Sicherheit - schon gar nicht bei schlechten Sichtverhältnissen, wie sie z.B. in der dunklen Jahreszeit auf dem Schulweg herrschen.

3. Marau bis Montabaur
Jetzt geht es ein Stück über die L313, die zunächst gequert werden muss, und gegenüber der Marau geht es auf dem Wanderweg weiter. An der Brücke über den Gelbach sind zuletzt die Rampen erneuert worden. In der Pressemeldung der Stadt Montabaur aus dem April dieses Jahres heißt es: „Zunächst wurden die beiden Aufgänge rechts und links so umgebaut, dass man die Brücke ohne Barrieren betreten oder befahren kann."

Radweg jetzt  - hier ist schluss
Da war erstmal Schluss.

Die Realität sieht leider anders aus. Barrieren, die wahrscheinlich Reitern mit ihren Pferden den Zutritt verwehren sollen, sind auch für Radfahrer ein Hindernis – schon mit Packtaschen wird es eng. Der kleine Hundeanhänger muss mit zwei Leuten herumgehoben werden. Mit einem größeren Anhänger für Kinder wäre hier Schluss! Das muss dringend geändert werden!


Radweg jetzt  - auch gegen Widerstand voran
Hopp, Hopp, Hopp!

Dann geht es ein Stück über die Wiese und die steile Rampe zum Gelbachtal-Radweg hinauf ist die nächste Hürde: Ein Fahrrad mit Gepäck oder Anhänger (falls man so weit gekommen ist) möchte man hier nicht hinauf schieben.

4. Montabaur
Im Montabaur gibt es die üblichen Einschränkungen, mit denen sich Radfahrer im Alltag herumplagen müssen – die wollen wir nicht näher betrachten, das wäre ein eigenes Thema. Wir auf jeden Fall stellen uns mit unserem Transparent vor dem Rathaus auf, um unserer Forderung nach dem Radweg an der L326 Nachdruck zu verleihen. Die zurückgelegte Entfernung über die gefahrene Strecke bis hierher beträgt ab Holler rund 6 km – über den geforderten Radweg wäre es weniger als die Hälfte: nur 2,8 km!

5. Montabaur bis Niederelbert
Wenn man den Radweg jenseits des Quartiers Süd erstmal erreicht hat, läuft es. Der Weg ist nicht sonderlich breit – aber so hätten wir das auch gerne!

6. Niederelbert bis Holler
Die letzte Etappe über die Hollerer Straße verläuft gerade und bis auf die Steigung aus Niederelbert heraus auch recht übersichtlich. Dennoch kommen uns die Autos beim Überholen gefährlich nahe, denn die Straße ist recht schmal.

Fazit:
Der Weg von Holler über die Marau nach Montabaur bietet sich für einen Ausflug bei schönem Wetter an, als Alternative für den Alltag ist sie allerdings ungeeignet. Nicht nur die bestehenden Hindernisse  disqualifizieren diesen Weg – auch die Abgelegenheit wird viele, insbesondere Frauen, Kinder und Jugendliche, davon abhalten diesen Weg mit dem Rad zu nutzen. Das gilt besonders in den Morgen- und Abendstunden.
Und die Route über Niederelbert, die über die schmale Straße führt, ist mit 5,6 km (zum Rathaus) ebenfalls doppelt so weit wie der gewünschte Fuß-/Radweg. Beide Routen sind wegen der Länge für Fußgänger somit wortwörtlich ein "No-Go".

Wenn der Radverkehr im Alltag eine zukunftsträchtige Alternative sein soll und um eine sicheren Weg für Fußgänger zu schaffen, brauchen wir den Fuß-/Radweg entlang der L326!

 

Bericht und Fotos: Willie Beckmann, Holler

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