Leserbrief in der WZ vom 30.07.2024
Der folgende Leserbrief von uns ging an die WZ und wurde am 30.07.2024 veröffentlicht:
Es ist sehr traurig und auch ziemlich makaber zugleich. Vor Kurzem ist wieder ein Radfahrer auf einer Kreisstraße im Westerwald in einem Verkehrsunfall, verursacht durch einen unachtsamen PKW-Fahrer, tödlich verletzt worden. In derselben Ausgabe druckt die Westerwälder Zeitung eine Meldung ab, in der Radlern durch Unfallforscher empfohlen wird, Umwege einzuplanen und keine stark befahrenen Straßen zu benutzen, um sicher und lebend ans Ziel zu kommen.
Es ist sehr traurig und auch ziemlich makaber zugleich. Vor Kurzem ist wieder ein Radfahrer auf einer Kreisstraße im Westerwald in einem Verkehrsunfall, verursacht durch einen unachtsamen PKW-Fahrer, tödlich verletzt worden. In derselben Ausgabe druckt die Westerwälder Zeitung eine Meldung ab, in der Radlern durch Unfallforscher empfohlen wird, Umwege einzuplanen und keine stark befahrenen Straßen zu benutzen, um sicher und lebend ans Ziel zu kommen.
Für diesen Rat fehlt uns jedes Verständnis. Im Umkehrschluss hieße dies doch, Radfahrer und Radfahrerinnen sind selbst schuld, wenn sie bei Verkehrsunfällen schwer verletzt oder sogar getötet werden, weil Autofahrer oder Autofahrerinnen die geltende Vorschrift der Straßenverkehrsordnung nicht beachten. Dieser zufolge müssen schon seit 2020 Kraftfahrzeuge beim Überholen außerorts mindestens zwei Meter Seitenabstand zu Radfahrenden halten. Eine überlebenswichtige Vorschrift, aber sie darf nicht die einzige Schutzmaßnahme sein, um schwerstwiegende Probleme im Radverkehr zu vermeiden. Die Lösung kann nur lauten: Baut endlich mehr sichere, insbesondere alltagstaugliche Fahrradwege im Westerwald, damit Radler auch hier gefahrlos ihr Ziel erreichen. Es ist Sache der Kommunalpolitik endlich und viel vehementer als bisher bei den zuständigen Stellen diesen Neubau einzufordern. Genug Geld zum Radwegebau ist vorhanden, man muss es nur verbauen. Seit vielen Jahren lassen wir als Radwegeinitiative "Radweg Jetzt Buchfinkenland-Montabaur" nicht locker und fordern vom Straßenbaulastträger und dem LBM Diez, dass ein sicherer Radweg an der Landesstraße nach Montabaur gebaut wird. Die Menschen haben keine Lust, Umwege zu fahren, die meist nicht einmal eine sichere Alternative darstellen. Wir sind uns sicher: Ohne beständigen politischen und öffentlichen Druck gegenüber den zuständigen Stellen wird bei uns der Radwegebau nur im Schneckentempo vorankommen. Jeder tödliche Unfall im Radverkehr ist einer zu viel.
Rita Schneider, Norbert Busch
Koordinatoren Radweginitiative „Radweg Jetzt Buchfinkenland-Montabaur"