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"LBM will keinen Rad-Fuß-Weg"

Wenn das der Standardsein sollte, dann müssten schätzungsweise die Hälfte aller Radstrecken in Rheinland-Pfalz entwidmet (oder besser: auf das Mindestmaß verbreitert!) werden, im Westerwald fast der ganze Lahn-Radweg. Natürlich sollte ein neuer Radweg die vorgeschriebene Breite haben, aber wie überall im Leben sind päpstliche Ausnahmen nötig und möglich. Es grenzt an Zynismus, sich zufriedenzugeben mit dem todesgefährlichen Kfz-Begegnungsverkehr von Radfahrern und Fußgängern auf der Brücke - hingegen eine naheliegende Verbesserung aus formalen Gründen abzulehnen. Im Übrigen gibt es Fälle,wo die nächst übergeordnete Stelle (LBM Rheinland·Pfalz) Ausnahmen erteilt hat an EngstelIen - der LBMDiez sollte da mal anfragen.

Nicht nachvollziehbar ist auch, dass Herr Nink, Chef des LBM Diez, ZVf!I.T zugibt, hier ohne Zweifel zuständig zu sein, aber einen Planungsauftrag durch die VG Montabaur bezahlen lässt, anstatt einen solchen selbst zu beauftragen. Und er hat offenbar noch nicht mitgekriegt, dass es vom Verkehrsministerium in Berlin ein Programm gibt für Radwege auf Brücken mit Bundesstraßen. Wohl wird er hier einwenden, dass dies hier eine Landesbrücke ist. Das Argument widerlegt er aber selbst umgehend mit dem Hinweis, die Sanierung der Brücke würde vom Bund bezahlt - als ob eine Sanierung mit Zusammenlegung der beiden Ein-Meter-Streifen an dieser Zuordnung Grundlegendes änderte. Man muss leider weiterhin festhalten: Der LBM will einfach keinen Rad-Fuß-Weg im Zuge der L 326, denn er unternimmt nichts dafür. Er will seine Brückensanierung durchziehen,ohne nach rechts und links zu gucken. Für einen Rad-Fuß-Weg hat er weiter nur Ausreden, Warnungen und ungewisse Zukunftsprojekte im Sinn. So ist der Hinweis auf eine eigenständige Rad-Fuß·Brücke doch auch nur ein Vertrösten auf den St. Nimmerleinstag. Hätte er selbst schon vor Längerem einen Prüfauftrag für eine Vorplanung erteilt, wüssten wir heute sicherlich schon, ob der Radweg besser östlich oder westlich der Straße verlaufen soll. Den seit 20 Jahren dafür bereit liegenden Grundstiicken nach ist es die dem Gelbach zugeneigte östliche Seite, die auch topografisch dafür wohl geeignet ist. Ninks größereSorge gilt der Vermeidung, im „Schwarzbuch der Steuerzahler" zu landen, anstatt die jahrzehntelang vernachlässigte Radinfrastruktur den neuen Gegebenheiten der Verkehrswende anzupassen. Wer das heute versäumt, landet morgen ganz gewiss im „Schwarzbuch der Klimasünder". Immerhin könnte der LBM schon mal guten Willen zeigen, indem er die beiden "Wartungswege" links und rechts für Fußgänger durch Öffnen der leitplanken begehbar machte. Dann müssten die zumindest nicht auf der Fahrbahn gehen. Und dafür sollte doch ein Meter ausreichen, oder woher kommt die Angst, „Ansammlungen von Menschen" könnten die Brücke überfordern,über die täglich an die 10000 Autos und Lkw fahren?

Jupp Trauth, Roth, Radwegplaner
mit Schwerpunkt Westerwald

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